5. Frankfurter Hafengespräch mit den Stadträten Oesterling und Schneider thematisiert Verkehrs- und Digitalisierungsproblemen

09.12.2019

Osthafen teilweise noch in der digitalen Steinzeit

(Frankfurt, 09. Dezember 2019) Große Sorgen mit Blick auf die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung bereiten den Unternehmen in den Frankfurter Häfen die Verkehrs- und Digitalisierungsinfrastruktur. Diese Themen standen auch im Mittelpunkt des 5. Frankfurter Hafengesprächs, dass sich mittlerweile zu einer festen Institution entwickelt hat. So konnte die Gemeinschaft Frankfurter Hafenanlieger (GFH) in diesem Jahr die Stadträte Klaus Oesterling (Verkehrsdezernent) und Jan Schneider (Baudezernent) zum Dialog begrüßen.   

Stadtrat Klaus Oesterling berichtete den Hafenanliegern über die noch immer ausstehenden Entscheidungen zum Thema Diesel-Fahrverbote und der temporären Sperrung des Mainkai. Ein mögliches Dieselfahrverbot für Frankfurt hängt dabei von dem Urteil des Hessischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) ab, der am 10. und 11. Dezember darüber verhandeln wird. Erhebliche Probleme bereitet vielen Hafenanlieger die aktuelle Sperrung des Mainkai und Untermainkai. „Mit der Sperrung des Untermain- und Mainkais wird dem Verkehr die einzige direkte West-Ost Verbindung genommen. Dies hat teilweise erhebliche Umwege zur Folge. Mitarbeiter haben längere Anfahrten zu ihrem Arbeitsplatz und unsere Mitgliedsunternehmen müssen umdisponieren und dafür eine Mehrbelastung, auch an Schadstoffemissionen, in Kauf nehmen“, erläutert GFH-Vorstand Lars Purkarthofer (UPS). „In Zeiten der Klimadebatte und möglicher Dieselfahrverbote für Frankfurt sollten diese Folgen einer lokalen Verkehrsmaßnahme für die Stadt und ihre Bewohner sehr genau bewertet werden.“     

Anschließend stellte die Leiterin des Amtes für Straßenbau und Erschließung (ASE) Frau Michaela Kraft die aktuellen Planungen für die Baumaßnahmen im Rahmen des Sanierungsprogrammes Industriestraßen vor. Eine intensive Diskussion entbrannte dabei um die geplante Fahrbahnverengung der Franziusstraße, da diese von dem Schwerverkehr stark frequentierte Straße nach einer massiven Verengung aus Sicht der Hafenanlieger ein hohes Unfallrisiko bergen würde.   

Ein weiterer Dialog entbrannte um das auch für die Zukunft der Hafenanlieger relevante Thema Digitalisierung. Im Osthafen befinden sich bundes- und europaweit bedeutenden Rechenzentren. „Aber nur wenige hundert Meter neben einem der weltweit größten Internetknotenpunkte herrscht in einige Straßen im Osthafen und bei den dort ansässigen Anliegern noch immer die digitale Steinzeit“, berichtet der GFH-Vorstandsvorsitzende Christian Eichmeier (Contargo Rhein-Main) mit Sorge, dass die Unternehmen von der Entwicklung derzeit abgehängt sind.

Stadtrat Jan Schneider sagte den Hafenanliegern die Unterstützung der Stadt bei dieser wichtigen Herausforderung für die Wirtschaft zu. Des Weiteren berichtet er über aktuelle Bauplanungen der Stadt Frankfurt und bestätigte den Hafenanliegern mit Blick auf deren Sorgen bzgl. eines Umzugs der Oper in den Osthafen, dass hier noch keine Entscheidung über deren Zukunft gefallen sei.    

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